Integrationsteam-DU

Ein Team aus AWO Integration gGmbH, Bürgerstiftung und ADFC Duisburg





Das 24 Stunden Rennen im LaPaDU



Das Integrationsteam-Duisburg bei den 24h in Duisburg am 03. und 04. August 2019

Bilder vom Rennen findet Ihr in dem Fotoalbum

Durch eine unschöne Wendung des Lebens wurde ich zum Team-Captain des „Integrationsteam“. Wir, also mein Team und ich, starteten zum zweiten Mal beim 24-Stunden-Rennen – dem bekannten Mountainbike-Rennen im Landschaftspark. Wie immer am ersten Augustwochenende startete das Rennen am Samstag um 12.00 Uhr und endete am Sonntag zur gleichen Zeit. Es war das 15. Mal, dass das Rennen stattfand und der Organisator hatte sich ausgedacht und darüber abstimmen lassen, wie es wäre, einmal in umgekehrter Richtung als üblich zu fahren. Denkbar knapp wurde dieser Vorschlag mit 51 zu 49 Prozent der Stimmen angenommen.

Wir fuhren also anders herum, als im letzten Jahr. Das bedeutete, dass wir direkt nach dem Start den Monte Schlacko hochfahren mussten. Eine knackige Steigung, vor allem, wenn man sie mehrfach fährt. Dann kam eine neue, anfangs gefürchtete Rampe gegenüber dem Gärtnerstützpunkt im Park, die sich aber als recht harmlos herausstellte. Ab über die Emscherstraße und links in den Wald hoch über eine Holperpiste mit Wurzeln, Felsen, Lunkern – hier war neben Kraft auch Geschick gefragt. An der Emscher vorbei in Richtung Grüner Pfad, den es zu queren galt eine sehr kurze aber sehr knackige Steigung hoch, dann am Manganeisenplatz hinter dem großen Parkplatz rauf zum nächsten Hügel. Von dort ging es rasant bergab und auf den AC/DC-Hügel. Hier steht eine Bühne, auf der dem Vernehmen nach zu 23 Stunden Hardrock – und zwar richtig laut! – und zu einer Stunde Schnulzen gespielt werden. Ich habe die eine, die böse Stunde erwischt, was mir eine besonders gute Zeit verschafft hat, denn wer will schon bei Schnulzen mountainbiken?

Dann zurück über die Emscherstraße, durch die „lebensgefährlichen“ Bereiche unter den Hochöfen her, die natürlich zum Zeitpunkt des Rennens völlig gefahrlos sind, weil ja auch das Schild mit dem Hinweis auf die Lebensgefahr weggeklappt wird. Ab in den Möllerbunker und nach einem Schlenker durch den engen Tunnel. Hier wird einem quasi schwarz vor Augen, oder positiv betrachtet sah man (nur) das Licht am Ende des Tunnels. Raus aus dem Dunkel und nach rechts an den Werkstätten vorbei über die drei langen Geraden, die hohe Geschwindigkeiten erlaubten. Dann noch einen letzten Hügel mit sehr viel Felsen, der durchaus etwas Geschick erforderte und am Ende sehr rutschig war. Leider hat es da auch unsere Sarah „geschmissen“, aber sie war hart im Nehmen, fuhr noch eine Runde und ließ sich dann erst nähen …und fuhr dann auch noch bis zum Ende weiter.

Schnell noch durch den Gärtnerstützpunkt und schon landete man wieder am Windrad und damit an der Wechselzone, in der man den „Staffelstab“ an das nächste Teammitglied weitergeben konnte.

Wir waren, wie schon erwähnt, das Integrationsteam, erfunden und auf die Beine gestellt von der AWO-Integrations-gGmbH, der Bürgerstiftung Duisburg und dem ADFC Duisburg. Integration in jeder Hinsicht ist das Ziel. Dieses Mal mit zwei afghanischen Geflüchteten, einer Chinesin und – richtig gelesen – als Mixed-Team mit drei Frauen. Insgesamt acht Fahrer*innen haben 64 Runden und damit 492,8 km in den 24-Stunden zurückgelegt. Damit waren wir auf Platz 230 von 399 Teams und auf Platz 13 von 18 Mixed-Teams mit acht Personen.

Tja und jetzt knüpfe ich wieder an den ersten Satz an, nämlich, dass ich Team-Captain wurde. Als solcher kann ich nämlich sagen, dass ich auf jeden Fall das beste Team hatte! Andere waren vielleicht schneller, aber „mein“ Team war toll und hatte viel Spaß, keine Ressentiments, viel Teamgeist und jede Menge positiver Emotionen – vor allem natürlich, als unser bester Mann, Armin Ahmadi, die letzten beiden Runden schaffte und uns damit ins grandiose Finish brachte. Die Leute um uns mussten alle grinsen vor Freude an unserer Ausgelassenheit bei der Verteilung der Finisher-Medaillen.

Danke an diese tollen Fahrer*innen.

Danke aber auch an Oxana Wolf von der AWO, der „Mutter der Kompanie“ die mit großem Einsatz und viel Hingabe sich um uns gekümmert und uns betüddelt hat. Danke auch an Achim Arians, den Fahrrad-Profi, der unsere so unterschiedlichen Räder in einen Top-Zustand verbrachte und hielt. Danke auch an Werner Leweke, der unermüdlich mit seiner Kamera unterwegs war, um „mein“ Team in den besten Positionen einzufangen und uns auch sonst zu unterstützen.

Und Danke auch an die vielen weiteren Helfer, ohne die ein solches Erlebnis nicht erlebbar würde!

Ihr wart spitze!

Wolfgang Voßkamp


© Integrationsteam-DU  2019